© VG Bild-Kunst, Bonn 2018
(

Kunsthalle Mannheim / Margita Wickenhäuser

)

Ablutions

Waschungen
1990
Material / Technik
Cibachrom
Acrylglas
Plastik
Elektromaterial
Gattung
Installation
Fotografie
Erwerbungsjahr
1999
Maße
150,00 cm x 300,00 cm x 250,00 cm
Standort

Hector-Bau > Ebene 2 > Schaudepot

Einstieg

Patrick Raynauds »Waschungen« zeigt in Makrofotografien Körperdetails – ein Auge, einige Finger, eine behaarte Brust –, die in farbigen Plastikschüsseln montiert sind. Lichtquellen im Inneren dieser Schüsseln durchleuchten dabei die Fotografien.

Auf den ersten Blick befremdet Raynauds Installation, denn sie präsentiert einen menschlichen Körper, als sei er in medizinische Präparate zerlegt. Kabel verbinden die Schüsseln miteinander (und versorgen die Lichtquellen mit Strom), doch sie verspannen die Einzelteile nur oberflächlich zu einer Einheit. Raynaud, der Literatur und Film studierte, setzte sich in den frühen 1990er Jahren intensiv mit dem menschlichen Körper auseinander. Seine Werke gehen auf den Gegensatz von Leben und Tod ein, zeigen Verletzlichkeit und Sterblichkeit und greifen damit tradierte Motive der Kunstgeschichte auf.

Wie ein Anatom separiert der Künstler Einzelheiten – aber keine Organe –, um sie uns im Licht seiner Installation zu zeigen. Doch während der Mediziner von außen beleuchtet, strahlen die Körperdetails hier von innen, als ginge von ihnen eine nur schwer fassbare Bedeutung aus, die den realen Körper übersteigt.

Einstieg

Patrick Raynaud’s »Ablutions« consist of macrophotographs of body parts—an eye, a number of fingers, a hairy chest—which are mounted in colored plastic bowls. Light sources inside these bowls illuminate the photographs.

At first glance Raynaud’s installation alienates, presenting a human body as if it has been dissected to create a series of medical preparations. Cables connect the bowls (and supply the light sources with power), but they only succeed in linking the individual parts to create a superficial unity. Raynaud, who studied literature and film, made an intense study of the human body in the early 1990s. His works examine the antithesis of life and death, depicting vulnerability and mortality, thus seizing on traditional motifs from the history of art.

Like an anatomist, the artist separates individual features—but not organs—in order to show them in the light of his installation. However, while the physician illuminates them from without, here the body parts radiate from within as if they possess some elusive meaning which transcends the real body.

Creditline

Kunsthalle Mannheim

Inhalt und Themen
Körper, Körperlichkeit
Kopf und Gesicht
Fragment fragment
Licht
Raum
Anatomie
Tod
Ausschnitt & Detail
Schüsseln
Transparenz
polychrom polychromatic
Verletzlichkeit
Vergänglichkeit
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