© VG Bild-Kunst, Bonn 2018
(

Kunsthalle Mannheim

)

Bergfriedhof

Mountain Cemetery
1928

Xaver Fuhr

(1898-1973)

Material / Technik
Ölfarbe
textiler Bildträger
Kategorie des Exponats
Malerei
Gattung
Landschaftsmalerei
Erwerbungsjahr
1929
Maße
77,00 cm x 97,00 cm
Standort

Jugendstil-Bau > Ebene 1 > Galerie 12

Einstieg

Das Motiv des Bergfriedhofs wird bestimmt durch die Gegensätzlichkeit seiner darstellerischen Mittel und Bildinhalte. Der Vertreter der Neuen Sachlichkeit, Xaver Fuhr, verdichtet die Wirklichkeit im Kontrast der malerischen Farbflächen der Berge mit den grafischen Linienverläufen ihrer Silhouetten und des schmiedeeisernen Grabschmucks.

Vom rechten Gemälderand ausgehend, bestimmt eine düstere Farbstimmung die Szenerie und zerteilt die Bildfläche in Licht und Dunkel. Die gereihten Grabmäler nehmen den Hell-Dunkel-Kontrast gegenläufig auf, sodass weiße Grabmäler vor dunklem Grund stehen und umgekehrt. Die Kontraste in der Beleuchtung werden auf der Bedeutungsebene des Gemäldes fortgeführt.

Im Gegensatz zu den Symbolen des Todes im Vordergrund, den Grabkreuzen und Schädeln, suggeriert das Gebirge in der Ferne die Vorstellung ewigen Überdauerns. Die Friedhofsmauer wird zur symbolischen Trennlinie zwischen Vergänglichkeit und Ewigkeit und kennzeichnet so den existenziellen Übergangsmoment des Sterbens. Fuhr verwendet religiöse Symbole und bildhafte Gleichnisse, um seine Abbildung des Bergfriedhofs mit einer Bedeutung, die über das tatsächlich Sichtbare hinausgeht, aufzuladen.

Einstieg

The motif of the mountain cemetery is characterized by the opposition between its means of representation and pictorial content. The New Objectivist painter Xaver Fuhr compresses reality in the contrast between the painterly areas of color of the mountains and the graphic lines of their silhouettes and wrought iron grave decorations.

Extending from the right edge of the painting, a morbid color mood envelops the scene, dividing the picture into light and dark. The row of graves reverses the sequence of light-dark contrast, so that white graves appear before a dark background and vice versa. The contrasts in the lighting are continued at the level of the painting’s meaning.

In contrast to the symbols of death in the foreground—the grave crosses and skulls—the mountain range in the distance awakens associations with the idea of lasting eternity. The cemetery wall becomes a symbolic dividing line between transience and eternity, and thus marks the existential moment of transition that is death. Fuhr employs religious symbols and pictorial similes in order to invest his image of the mountain cemetery with a meaning that goes beyond what is actually visible.

Creditline

Kunsthalle Mannheim

Inhalt und Themen
Neue Sachlichkeit
Friedhof
Tod
Grab
Gebirge
Licht
Schatten
Kreuz (Christentum)
Hell-Dunkel-Kontrast
Zeitlichkeit
düster
bedrohlich
Weite
polychrom polychromatic
Jesus Christus
Schrift
Landschaft
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