Kunsthalle Mannheim / Kathrin Schwab
)Hector-Bau > Ebene 0 > Ausstellung Raum 3
Einstieg
Die >>Emporsteigende<< entstand in der schaffensreichsten und erfolgreichsten Phase im Werk des deutschen Bildhauers Georg Kolbe. Waren seine Skulpturen während des Ersten Weltkriegs und noch bis um 1920 expressiv und von einer kubischen Reduktion geprägt, fand er nur kurze Zeit später zu einer beruhigten und wieder stärker an der Natur orientierten Darstellungsweise.
Die Erscheinung der Emporsteigenden zeichnet sich durch eine gestreckte Körperlichkeit, elegante Gesten und weiche Rundungen aus, wenn auch die strenge Komposition des Körpers noch unterschwellig an die harte Formgestalt früherer Werke erinnert. Die Pose des Frauenaktes lebt vom formalen Gegensatz der beiden Körperhälften: Das rechte Bein bildet als Standbein eine strenge Senkrechte aus, der auch der herabhängende rechte Arm folgt. Das linke Bein verweilt hingegen angewinkelt auf einem angedeuteten Vorsprung, während sie mit dem ebenfalls angewinkelten linken Arm ihre Scham bedeckt. Den Kopf wendet die Emporsteigende nach links ins strenge Profil. Sie wirkt in Gedanken versunken.
In ihrer Verkörperung geistiger Tiefe und Empfindsamkeit entsprach die Frauenfigur Kolbes dem damaligen Kunstgeschmack in Deutschland.
Einstieg
The >>Ascender<< was created during the most productive and successful phase in the career of German sculptor Georg Kolbe. While his sculptures during World War I and up until around 1920 were expressive and characterized by a cubic reduction, he soon found his way to a calmer style of representation that was once again more strongly oriented toward nature.
The Emporsteigende is characterized by an elongated physicality, elegant gestures, and soft curves, even though the strict composition of the body still subtly recalls the harsh forms of earlier works. The pose of the female nude thrives on the formal contrast between the two halves of the body: the right leg forms a strict vertical line as the supporting leg, which is also followed by the hanging right arm. The left leg, on the other hand, remains bent on a hinted protrusion, while she covers her pubic area with her left arm, which is also bent. The ascending figure turns her head to the left in a strict profile. She appears lost in thought.
In her embodiment of spiritual depth and sensitivity, Kolbe's female figure corresponded to the artistic taste of the time in Germany.
Kunsthalle Mannheim
