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Kunsthalle Mannheim / Cem Yücetas

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Le petit pont, Pontoise

Die kleine Brücke, Pontoise
The Little Bridge, Pontoise
1875

Camille Pissarro

(1830-1903)

Material / Technik
Ölfarbe
textiler Bildträger
Kategorie des Exponats
Malerei
Gattung
Landschaftsmalerei
Erwerbungsjahr
1912
Maße
65,50 cm x 81,50 cm
Standort

Hector-Bau > Ebene 1 > Kubus 1

Einstieg

»Die kleine Brücke, Pontoise« stammt aus einer der wichtigsten Werkphasen von Camille Pissarro. 1874 nimmt er mit fünf Gemälden an der ersten Gruppenausstellung der Impressionisten in Paris Teil, für die der Ausdruck »Impressionismus« überhaupt erst geprägt wird – und zwar durch einen ablehnenden Kritiker. Darüber hinaus arbeitet Pissarro seit 1872 auch intensiv mit Paul Cézanne (1839–1906) zusammen, der in der unmittelbaren Umgebung von Pontoise lebt. Beide Künstler beeinflussen sich gegenseitig und beginnen in ihren Landschaftsdarstellungen zu experimentieren.

Pissarros Gemälde etwa lebt von intensiven Grüntönen und einer weitaus satteren Palette, als er sie noch in den 1860er Jahren verwendete. Das dichte Laub verdeckt den Großteil des Himmels und umgibt die sandfarbene Brücke im Bildzentrum. Mit dem Palettenmesser gestaltet Pissarro die Reflexionen auf der Wasseroberfläche und gewinnt ihr dadurch einen flächigeren Charakter ab. Das Spiel des Lichts wiederum, das die Flüchtigkeit des Sinneneindrucks betont, inszeniert er durch ein Ineinander verschiedener Grüntöne, die er auf der gesamten Bildfläche in vielfältiger Weise verschmilzt.

Einstieg

»The Little Bridge, Pontoise«, originates from one of Camille Pissarro’s most important creative periods. In 1874 he participated in the first group exhibition of the Impressionists in Paris with five paintings, for which the term “Impressionism” was first coined—by a critic who rejected their work. In addition, since 1872, Pissarro had been working intensely with Paul Cézanne (1839–1906), who lived in the immediate vicinity of Pontoise. Both artists exercised a mutual influence on each other and began to experiment in their landscape pictures.

Pissarro’s painting lives from the intense green tones and a far lusher palette than the one he employed in the 1860s. The dense foliage covers most of the sky, garlanding the sand-colored bridge in the center of the picture. The artist uses a palette knife to configure the reflections on the surface of the water, giving them a more distinctly planar character. In turn, the play of light, which emphasizes the fleeting quality of the sensory impression, is achieved through an interleaving of different green tones, which Pissarro blends together in a variety of ways across the entire picture space.

Creditline

Kunsthalle Mannheim

Inhalt und Themen
Wald
Landschaft
Fluss
Brücke
Bäume
Spiegelung
Grün
Idylle
Stille
Impressionismus
polychrom polychromatic
Licht
Frankreich
heiter
Ruhe
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Dichtes, saftig grünes Laub verdeckt den Großteil des Himmels. Auch die sandfarbene Brücke im Zentrum versteckt sich hinter dem Grün der Bäume. Es findet sich auch in der Lichtbrechung auf dem Fluss wieder, der unter der "kleinen Brücke" hindurchfließt. Camille Pissarros Spiel mit den Grüntönen und der Perspektive zieht Sie förmlich in das Bild hinein. Die satte Farbgebung macht die Äste und Zweige fast greifbar. Als würden Sie den kleinen Weg am linken Bildrand entlangspazieren. Das sanfte Rauschen des Flusses neben Ihnen, die Blätter über Ihnen tanzen im leichten Wind. Als impressionistischer Maler versuchte Pissarro genau diese Eindrücke festzuhalten. Mit schnellen Pinselstrichen und -tupfern verschafft er seiner Wahrnehmung der kleinen Brücke eine vibrierende Lebendigkeit. Dennoch betont das Spiel des Lichts, das durch die Baumkronen fällt, die Flüchtigkeit des Sinneseindrucks. Seines Sinneseindrucks, den er im Gemälde vor Ihnen verewigte. In Pontoise, dem Entstehungsort des Kunstwerkes, lebt Pissarro in den 1870er Jahren. Die Natur rund um die kleine Stadt im Nordwesten von Paris inspiriert ihn und seinen Freund Paul Cézanne zum Experimentieren. Dabei entsteht eine Vielzahl von Gemälden. Teilweise werden sie bei den Impressionisten-Ausstellungen in Paris gezeigt. Übrigens: Für diese Ausstellungen wurde die Bezeichnung "Impressionisten" überhaupt erst geprägt. Und zwar als negativer Begriff durch einen ablehnenden Kritiker.

Werke von Camille Pissarro

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