nicht ausgestellt
Einstieg
Obwohl der Werktitel an die raumgreifende Bewegung eines Tänzers denken lässt, hält Giacomo Manzù in dieser Plastik etwas anderes fest. Ihn interessiert der Augenblick zwischen konzentrierter Ruhe und einsetzender Bewegung und ihn interessiert der klare Aufbau seiner Figur, die präzise Kontur der Tänzerin. Ihr Stand auf den Zehenspitzen setzt ein weiteres Element ins Bild: Manzù, der sich als Autodidakt der Bildhauerei widmete und zu den großen italienischen Bildhauern des 20. Jahrhunderts zählt, spielt mit der Masse eines Körpers, den er in scheinbare Schwerelosigkeit versetzt.
In seiner Reihe der »Tänzerinnen«, die seit den 1950er Jahren entsteht und an eine ähnliche Werkreihe Edgar Degas (1834–1917) denken lässt, gewinnt der beherrscht-angespannte Körper eine spürbare Vitalität und Ausdruckskraft. Wie seine Zeitgenossen Alberto Giacometti (1901–1966) und Marino Marini (1901–1980) hielt auch Manzù Zeit seines Lebens am Figürlichen fest. Hinter seinen Darstellungen von Tänzerinnen, aber auch seiner großen Serie der Kardinäle (ab 1934) zeigt sich ein ungetrübt humanistisches Menschenbild.
Einstieg
Although the title of the work awakens associations with the expansive movement of a dancer, Giacomo Manzù captures something else in this sculpture. His interest is focused on the instant between concentrated rest and the onset of movement, the clear structure of the figure, and the dancer’s precise contours. Shown standing on tiptoes, the figure brings a further element into play: Manzù, a self-taught sculptor and one of the greatest Italian sculptors of the 20th century, plays with the body’s mass, lending it an apparent weightlessness.
In his series of »Dancers«, which he began in the 1950s and which brings to mind a similar series of works by Edgar Degas (1834–1917), he lends the tense, controlled bodies a tangible vitality and expressive power. Like his contemporaries Alberto Giacometti (1901–1966) and Marino Marini (1901–1980), Manzù remained faithful to the figurative throughout his life. His depictions of dancers, as well as his long series of cardinals (begun in 1934), bear witness to an untarnished, humanist vision of man.
Kunsthalle Mannheim