nicht ausgestellt
Einstieg
Mit dem Phantasiewort »Migof« bezeichnete Bernhard Schultze eine Gruppe von Arbeiten, deren bizarre Gestalt an Mischwesen aus Pflanze, Insekt und Mensch denken lässt. Ausgehend von abstrakten Reliefbildern, die der Künstler Ende der 1950er Jahre herstellte, wucherten seine »Migof“-Figuren bald in den Ausstellungsraum.
Auf Drahtskeletten verteilte Schultze in Leim getränkte Stofffetzen, um diese später zu bemalen, und schuf auf diese Weise skurrile Gebilde, in denen Gegensätze koexistieren: Wachsen und Vergehen, Blüte und Auflösung, Vitalität und Mutation. Darüber hinaus lassen sich die »Migof«-Plastiken, die in den 1970er Jahren zu Figurengruppen und Environment anwachsen, keiner Gattung eindeutig zuordnen.
Halb Plastik, halb Malerei, lebt auch der »Schotenkopf-Migof« von einer vieldeutigen Offenheit. Schultze begann als Maler des Informel – einer abstrakten Kunstströmung nach dem Zweiten Weltkrieg – und findet in der »Migof«-Reihe zu einem eigenständigen bildnerischen Ausdruck, der Phantastik und Unbewusstes auf surreale Weise vereint.
Einstieg
Bernard Schultze invented the word »Migof« to describe a group of works whose bizarre forms are reminiscent of chimera: part plant, part insect, and part human. Beginning with abstract relief pictures in the 1950s, the artist’s »Migof«” figures soon expanded into the exhibition space.
Applying scraps of cloth soaked in clay onto wire skeletons, which he subsequently painted, Schultze created bizarre figures within which contradictions coexist: growth and decay, flowering and dissolution, vitality and mutation. The »Migof« sculptures, which grew into groups of figures and environments in the 1970s, cannot be categorized according to a specific genre.
Half sculpture, half painting, »Podhead Migof« also lives from this ambiguous openness. Having started out as a painter of Art Informel—an abstract art movement after World War II—Schultze developed an independent form of pictorial expression with his »Migof« series, uniting fantasy and the subconscious in a surreal manner.
Kunsthalle Mannheim