© Wladimir von Zabotin
(

Kunsthalle Mannheim

)

Sonntagmorgen in Danzig

Sunday Morning in Danzig
ohne Datierung
Material / Technik
Ölfarbe
textiler Bildträger
Kategorie des Exponats
Malerei
Gattung
Porträtmalerei
Beschriftung / Signatur
Signatur: unten links "W. Zabotin"
Erwerbungsjahr
1974
Maße
108,40 cm x 84,40 cm
Standort

nicht ausgestellt

Einstieg

1884 im russischen Zarenreich geboren, muss Wladimir von Zabotin mit Beginn der Revolution Russland verlassen und lässt sich in Karlsruhe nieder. Dort studiert er anfangs Architektur bei Hermann Billing, welcher damals mit dem Bau der Mannheimer Kunsthalle beschäftigt war (1905–1907). Wenig später wechselt Zabotin zu Malerei und entwickelt sich als Meisterschüler von Wilhelm Trübner (1851–1917) zu einem der führenden Porträtmaler seiner Zeit im Südwesten. Zu Beginn der 1920er Jahre gibt er die tiefenräumliche Darstellungsweise auf und baut seine Bilder flächig-linear auf.

Beides ist in »Sonntagmorgen in Danzig« von 1921 sichtbar: Der Bildraum wirkt konstruiert. Im Hintergrund gleicht die schematisierte Reihe von Danziger Handelshäusern einem Fries. Das Geländer vor dem Blau des Flusses nimmt die strenge Ordnung auf und entwickelt grafische Qualitäten. Wie ein negativer Scherenschnitt steht davor die flächig gehaltene, statische Figur einer Frau. In strahlendem Weiß heben sich das hochgeschlossene Kleid und die Strümpfe von der Stadtlandschaft ab. Die fast naiv wirkende Bildsprache des Werkes lässt eine gewisse Nähe zur zeitgleichen Malerei der Neuen Sachlichkeit erkennen.

Einstieg

Born in Tsarist Russia in 1884, Vladimir von Zabotin was forced to leave the country at the start of the revolution. Settling in Karlsruhe, he initially studied architecture under Hermann Billing, who at the time was occupied with the construction of the Kunsthalle Mannheim (1905–1907). A short time later Zabotin switched to painting, and as the master student of Wilhelm Trübner (1851–1917), developed into one of the leading portrait painters of his day in the southwest of the country.

At the beginning of the 1920s he abandoned the representation of spatial depth, composing his pictures on a planar-linear basis instead, as exemplified by »Sunday Morning in Danzig« from 1921: the picture space appears constructed, while the schematic row of trading houses in the background resembles a frieze. The railings in front of the blue of the river echo the strict arrangement and assume graphic qualities, while the foreground is occupied by the static figure of a woman, like a negative silhouette cutout. In brilliant white, the high-necked dress and stockings stand out from the cityscape. The picture’s almost naive-looking pictorial language displays certain parallels to the New Objectivist painting of that period.

Creditline

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