Gemeinfrei
(

Kunsthalle Mannheim

)

Tannenbaum geht nach New York

Tannenbaum Goes to New York
1947

Max Beckmann

(1884-1950)

Material / Technik
Ölfarbe
textiler Bildträger
Kategorie des Exponats
Malerei
Gattung
Porträtmalerei
Beschriftung / Signatur
Signatur: sign. und bez. o.l. "Herrn Dr.Tannenbaum / Souvenir 4.3.47 / Amsterdam / Beckmann"
Erwerbungsjahr
2004
Maße
95,40 cm x 35,90 cm
Standort

Nicht ausgestellt

Einstieg

Obwohl hinter diesem Porträt eine ernste Geschichte liegt, wirkt Beckmanns Gemälde durch ein Detail – den Tannenbaum – auf den ersten Blick fast humoristisch. Der rauchende Mann in Anzug und Krawatte ist der Mannheimer Kunsthändler Herbert Tannenbaum (1892–1958), der nicht nur 1913 Volontär der Kunsthalle Mannheim war, sondern hier auch die Zeichen seines Berufs (den Bilderrahmen) und seines Namens (das Bäumchen) in den Händen hält.

Über Tannenbaum kam die Kunsthalle in den Besitz von Werken Marc Chagalls (1887–1985), Pablo Picassos (1881–1973) und Auguste Rodins (1840–1917). Max Beckmann wiederum zählte zu den Freunden des Kunsthändlers. Beide mussten 1937 vor den Nationalsozialisten nach Amsterdam fliehen und bemühten sich um eine Weiterreise in die USA. Beckmann vollendete sein Porträt kurz vor Tannenbaums Abreise nach New York im Sommer 1947. Es zeigt den Freund sozusagen im Vollbesitz seiner Identität: Trotz Krieg und Verfolgung hält er an seinem Namen und Beruf fest. In diesem Sinn ist Beckmanns Gemälde ein doppeltes Manifest: Es dokumentiert das Überleben Tannenbaums und das Weiterleben einer Freundschaft.

Einstieg

Although there is a serious story behind this portrait, thanks to the detail of the Christmas tree Beckmann’s painting appears almost humorous at first glance. The man in the suit and tie smoking a pipe is the Mannheim art dealer Herbert Tannenbaum (1892-1958), who, a trainee at the Kunsthalle Mannheim in 1913, is depicted in this painting holding both a symbol of his profession (the picture frame) and his name (the little tree) in his hands.

Through Tannenbaum the Kunsthalle acquired works from Marc Chagall (1887–1985), Pablo Picasso (1881–1973), and Auguste Rodin (1840–1917). In turn, Max Beckmann was a friend of the art dealer. In 1937 they were both forced to flee to Amsterdam from the National Socialists and undertook efforts to continue their journey to the USA. Beckmann completed his portrait shortly before Tannenbaum’s journey to New York in the summer of 1947. It shows the friend in full possession of his identity, so to speak: Despite war and persecution he stuck to his name and profession. In this sense, Beckmann’s painting is a double manifesto: It documents Tannenbaum’s survival and the continuation of a friendship.

Creditline

Erworben 2004 mit Mitteln der Kulturstiftung der Länder, der Kulturstiftung der Bundesrepublik Deutschland, des Förderkreises für die Kunsthalle Mannheim e.V., der MVV Energie AG, der Landesbank Baden-Württemberg, der Wilhelm Müller-Stiftung, der Heinrich-Vetter-Stiftung, der Fuchs Petrolub AG, der Mannheimer Versicherungs AG, der Inter-Versicherung sowie zahlreicher privater Sponsoren

Inhalt und Themen
Porträt
Bäume
Mann
Mannheim
Kunsthalle Mannheim
Kunsthändler
Krieg
Flucht
Exil
Humor
Einzelfigur
Pfeife
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