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Kunsthalle Mannheim / Cem Yücetas

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Walchenseelandschaft mit Lärche

Landscape at the Lake Walchen with Larch
1920

Lovis Corinth

(1858-1925)

Material / Technik
Ölfarbe
textiler Bildträger
Kategorie des Exponats
Malerei
Gattung
Landschaftsmalerei
Erwerbungsjahr
1954
Maße
80,00 cm x 100,00 cm
Standort

Jugendstil-Bau > Ebene 1 > Galerie 14

Einstieg

Zwischen 1918 und 1925 schafft Lovis Corinth über 60 Gemälde der oberbayrischen Walchenseelandschaft, die einen Höhepunkt in seinem Spätwerk darstellen. Wie die französischen Impressionisten variiert Corinth seine wiederkehrenden Motive und zeigt den See samt Alpenpanorama mal im Morgenlicht, mal in der Abenddämmerung und selbst bei Nacht. Die von Grün- und Blautönen dominierte »Walchenseelandschaft mit Lärche« gibt von einem erhöhten Standpunkt aus (der Terrasse des Hauses) einen weiten Einblick in das Land.

Kurze, schnell gesetzte Striche verleihen den grünen Wiesenhängen im Vordergrund Bewegung, aber auch der sich im See spiegelnde blaugraue Himmel wirkt kraftvoll inszeniert. Corinth wendet sich spürbar von der genauen Wiedergabe der Natur ab und der vollen Entfaltung von Farbwirkung und Malgestik zu. Seine Landschaft besitzt etwas Expressives und vereint emotionale Erregung mit einer Freiheit der Pinselführung. Die Lärche im Bildzentrum taucht dabei häufig in den Walchenseebildern auf. Sie war der Lieblingsbaum des Künstlers.

Hintergrund

Lovis Corinth ist mit acht Bildern und mehr als 40 Grafiken repräsentativ in der Kunsthalle vertreten. Nach Studien in München folgte ein Aufenthalt in Paris, wo ihn vor allem die klassische Salonmalerei interessierte. 1915 wurde er Präsident der Berliner Sezession. Sein Themenrepertoire war äußerst vielfältig und reichte von religiösen, mythologischen und historischen Motiven über Aktdarstellungen, Porträts und Selbstbildnissen bis hin zu Stillleben und Landschaften.

Die ungebändigte Vitalität des Künstlers, die auch nach dem 1911 erlittenen Schlaganfall nicht abriss, äußerte sich in einer heftigen und spontanen Malerei von ausdrucksstarker Farbigkeit. Hierfür stehen insbesondere die späten Gemälde, die Corinth ab 1919 am Walchensee in Bayern malte. Stärker noch als bei Liebermann ist hier die Malweise Ausdruck einer emotionsgeladenen, unverwechselbaren Handschrift, die ihn an die Seite der jüngeren expressionistischen Künstler rückt und in einem gestischen Pinselduktus bis zur Auflösung des Gegenständlichen führt.

Einstieg

Between 1918 and 1925 Lovis Corinth produced over 60 paintings of the Upper Bavarian Walchensee landscape, which represent a high point of his late work. Like the French Impressionists, Corinth varied his recurring motifs, sometimes depicting the lake and the alpine panorama in morning light, sometimes at dusk, and occasionally even at night. The »Landscape at the Lake Walchen with Larch«, dominated by green and blue tones, provides a wide view of the countryside from a raised perspective (the terrace of the house).

Short, rapidly executed brushstrokes lend movement to the green meadow slopes in the foreground, with a powerfully staged blue-gray sky reflected in the surface of the lake. Corinth visibly turns away from a precise depiction of nature, embracing the full use of color effect and painterly gesture. His landscape possesses an expressive note, uniting emotional excitement with a free use of brushwork. The larch in the center of the painting appears frequently in the Walchensee pictures and was the artist’s favorite tree.

Hintergrund

The Kunsthalle Mannheim has a representative collection of works by Lovis Corinth: eight paintings and more than 40 graphic works. After studying in Munich, Corinth spent some time in Paris, where his main focus of interest lay in classical salon painting; in 1915, he then became President of the Berlin Secession. He covered an extremely wide range of subjects, from religious, mythological and historical themes to nudes, portraits and self-portraits, as well as still lifes and landscapes.

The artist’s unbridled vitality, which was not affected by the stroke he suffered in 1911, was expressed in an intense and spontaneous painting style characterised by expressive colourfulness. This can be seen in particular in the late works, which Corinth painted from 1919 onwards at Lake Walchen in Bavaria. Even more strongly than in the works of Liebermann, the painting style here reveals an emotionally charged, inimitable signature, which positions Corinth alongside the younger Expressionist artists and leads through gestural brushwork to the dissolution of the representational.

Creditline

Kunsthalle Mannheim

Inhalt und Themen
Landschaft
Wald
See
Gebirge
Bäume
Weg
Grün
bewegt (Gestik / Oberfläche)
Wiese
Dynamik
Weite
polychrom polychromatic
Blau
Vogelperspektive
Wohnhaus
Hang
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