Sarah Lucas - 707

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Sarah Lucas wurde sozialisiert in der weißen Arbeiterschicht im Norden Londons, als Kind der Thatcher-Ära, einer Zeit geprägt von Massenarbeitslosigkeit und Massenkonsum. Dabei beobachtete sie misogyne Darstellungsmodi in Boulevardzeitungen, die sie zur Auseinandersetzung mit dem gesellschaftlichen Umgang mit Körperbildern brachten: 

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»[…] ich war überrascht von der Nacktheit, dem Kitzel und der heuchlerischen Moral, die den Menschen in diesem Land aufgetischt werden. Das schien mir ein guter Ansatzpunkt zu sein.« 

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Anfang der 1990er Jahre schuf die Künstlerin die Newspaper-Pieces: Zeitungsseiten auf welchen unter anderem Pin-Up Girls zu sehen sind, vergrößerte sie für diese Werkserie: 

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 „Das waren echte Seiten aus der Zeitung. Ich habe nichts hinzugefügt oder verändert, ich habe sie einfach nur mit einem alten Drucker vergrößert. Das war die erste Arbeit, bei der ich wusste, was ich will. Dass es um meine Haltung geht. Um meine Sichtweise.“ 

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Ausgehend von ihren Erfahrungen, Bild- und Sprachtraditionen, sozialen Umgangsformen und Körperverständnissen der britischen Gesellschaft im späten 20. Jahrhundert entwickelte Sarah Lucas ihr Werk durch genaue Beobachtungen ihres Umfelds. Sie führt diese Beobachtungen bis heute weiter mit einer inzwischen unverkennbaren Ikonografie. 

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Inzwischen wurde The Morning Sport, jenes Blatt, aus der die vergrößerten Seiten dieser Werkgruppe stammen, die wir hier vor uns sehen, eingestellt. Die deutsche Entsprechung, das Oben-ohne-Mädchen auf Seite drei der BILD-Zeitung, ist ebenfalls Vergangenheit. Hier in der Ausstellung stehen sich SOD YOU GITS und HUNK OF THE YEAR gegenüber und konfrontieren so den Blick auf den objektivierten weiblichen Körper mit dem auf den „Mann des Jahres“.