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Au naturel

Sarah Lucas - 708

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Ein Eimer, zwei Melonen, eine Gurke, zwei Orangen und eine alte Matratze – in Sarah Lucas‘ Werken verdichten sich zunächst disparate Materialien und Formen zu neuen Bedeutungszusammenhängen. 

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So auch bei dem ikonischen Werk Au Naturel aus den frühen 1990er Jahren: Hier werden ebenjener Eimer und die Früchte auf einer alten Matratze zu Platzhaltern für Körper- und Geschlechtsteile. Diese Arrangements erscheinen situativ – als wären sie spontan entstanden – und zugleich präzise und fundiert. Materialien gehen in derlei Anordnungen eine Verbindung ein, umschlingen sich mit ihren eingeschriebenen Bedeutungen zu etwas Neuem, über sie hinaus Weisendem. 

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Ebenso wie in den fotografischen Arbeiten findet sich hier eine eigene Ästhetik, die nicht shiny und glossy ist, sondern roh, brüchig, direkt. Und ehrlich. Und doch zeichnet ihre Objekte eine eigene, widerspenstige Eleganz aus, durch die Sarah Lucas Grundfragen des Skulpturalen berührt und weiterentwickelt. 

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Es ist der Umgang mit den taktilen und visuellen Eigenschaften von Oberflächen und Formen, mit Raum und Masse, mit Verdichtungen von Materialien und Bedeutungen, die ihr Werk in direkte Verbindung mit modernistischen Entwicklungen der Skulptur im 20. Jahrhundert bringen. Es lassen sich Bezüge zu Henry Moore und Barbara Hepworth herstellen, deren anthropomorphe Werke auch in der Sammlung der Kunsthalle Mannheim vertreten sind. 

Hector-Bau > Ebene 0 > Ausstellung Raum 2

Au Naturel. 1994
Privatsammlung / Private Collection
© Sarah Lucas. Courtesy Sadie Coles HQ, London

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