Gemeinfrei
(

Kunsthalle Mannheim

)

Ansicht von Grötzingen bei Durlach

View from Grötzingen, near Durlach
1925

Georg Scholz

(1890-1945)

Material / Technik
Ölfarbe
Tempera
Holzpappe
Kategorie des Exponats
Malerei
Gattung
Landschaftsmalerei
Beschriftung / Signatur
Signatur: rücks.sign.(??) "Georg Scholz ..." (Titel ??)
Erwerbungsjahr
1925
Maße
70,00 cm x 100,00 cm
Standort

Jugendstil-Bau > Ebene 1 > Galerie 13

Einstieg

Georg Scholz zählt mit seinen in den 1920er Jahren entstandenen Gesellschaftskarikaturen sowie seinen weitaus ruhigeren Landschaften zu den Vertretern der Neuen Sachlichkeit. Nach dem Ersten Weltkrieg lebte er in Grötzingen bei Karlsruhe und schuf hier mehrere Landschaftsdarstellungen. Seine 1925 entstandene »Ansicht von Grötzingen bei Durlach« wirkt überaus aufgeräumt und geordnet.

Ein weiter Blick über die teils beschattete, teils im Sonnenlicht liegende Hügellandschaft zeigt den Einbruch einer technisierten Welt in eine vorgebliche Idylle. Die Fabriken am unteren linken Bildrand, die sich diagonal bis zur Bildmitte ziehen, bilden zum romantischen Stereotyp des Ländlichen einen starken Kontrast. Scholz stellt es uns allerdings frei, ob wir dieses Aufeinandertreffen kritisch oder gelassen betrachten.

Die Fabrikgebäude fügen sich geschmeidig in das Panorama ein – damit einhergehende Klassenkonflikte und Umweltzerstörung sind nirgends zu erkennen. Scholz’ Blick registriert wertungsfrei und kühl, seine realistische beinahe naiv anmutende, aber auch typisierende Malweise scheint eine Art Modellwelt festzuhalten, deren gesetzmäßige Einrichtung von uns durchaus hinterfragt werden kann.

Einstieg

With his social caricatures and considerably quieter landscapes from the 1920s, Georg Scholz was a representative of New Objectivity. After World War I he lived in Grötzingen, near Karlsruhe, where he painted numerous landscapes. His »View from Grötzingen, near Durlach« is extremely clear and orderly.

A sweeping view of the hilly landscape, partly in sunlight, partly concealed in shadow, depicts the intrusion of a technicized world into a supposed idyll. The factories at the bottom left of the picture extend diagonally to the center, forming a stark contrast to the romantic stereotype of a rural landscape. However, Scholz leaves it up to us whether we view this clash critically or with a sense of equanimity.

The factory buildings blend smoothly into the panorama—associated class conflicts and environmental damage are nowhere to be seen. Scholz’s vision registers the world coolly and without judging, while his realistic and almost naïve-looking, but also typifying, manner of painting, appears to capture a model world whose law-like organization is nevertheless open to question.

Creditline

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