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Einstieg
Gustave Courbet zeigt uns ein grasendes Pferd und einen sprungbereiten Hund vor einem leuchtend grünen Waldstück. Die Tiere sind detailliert gestaltet – die angespannten Muskeln des Hundes etwa gibt Courbet genauso realistisch wieder wie das gepflegte und glänzende Fell des Pferdes. Dennoch besitzt die Szene eine nicht zu übersehende Spannung. Denn die Ruhe des einen Tieres scheint nicht zur freudigen Erregung des anderen zu passen. Im Werk Courbets, der ein Hauptvertreter des französischen Realismus war und als Bürgerschreck, Sozialist und Republikaner zahlreiche Skandale hervorrief, finden sich mehrere Jagdszenen. In ihnen setzt er die Beziehung zwischen Landschaft, Mensch und Tier in teils existenzieller Weise ins Bild. Seine Kompositionen irritierten dabei häufig auch die Zeitgenossen, da sie vom tradierten Bildaufbau abwichen. Aufgrund von bissigen Karikaturen veränderte Courbet etwa die »Fuchsjagd« auf bedeutende Weise: So übermalte er einen auf dem Pferd sitzenden Reiter, eine weitere männliche Figur und auch einen Fuchs, deren frühere Anwesenheit nur noch zu erahnen ist.
Kunsthalle Mannheim