Biennale für aktuelle Fotografie – Walker Evans Revisited
Die Biennale für aktuelle Fotografie hat sich seit 2005 zu einem der wichtigsten kuratierten Fotografie-Events in Deutschland etabliert. 2020 thematisiert die Biennale unter dem Titel „The Lives and Loves of Images“, wie die Fotografie zum Symbol für die Extreme unserer Gesellschaft wurde.
Die Ausstellung Walker Evans Revisited in der Kunsthalle Mannheim zeigt rund 30 Werke des amerikanischen Fotografen Walker Evans (1903-1975). Er widmete sich konsequent den Themen des Alltags. Vor allem seine Fotografien, die das Leben in den USA der 1930er Jahre, zu Zeiten der großen Depression, zeigen, erlangten große Bekanntheit. Evans Wertschätzung der alltäglichen Bildwelt war ein wegweisender Ansatz innerhalb der künstlerischen Fotografie und machte ihn zum Vorläufer der Streetlife-Fotografie. Neben Werken von Walker Evans richtet die Ausstellung den Blick auf künstlerische Positionen aus Europa und Amerika, die Evans Schaffen in ihren Arbeiten wieder aufleben lassen. Dabei inspirierte Walker Evans zeitgenössische Fotografen nicht nur durch seinen spezifischen Stil und die Wahl seiner Motive, sondern auch durch den Umgang mit seinem Werk: So weigerte er sich etwa zeitlebens, einer Agentur beizutreten und bestand auch bei seinen kommerziellen Arbeiten für Magazine darauf, seine Fotografien selbst zu editieren und an der Gestaltung der Magazinseiten beteiligt zu werden. Damit gelang es ihm, die Kontrolle über sein Werk und dessen Deutung zu behalten.
Kurator: David Campany