Gemeinfrei
(

Kunsthalle Mannheim / Cem Yücetas

)

Selbstbildnis im Malkittel, sitzend nach rechts

Self-Portrait in Painter's Smock, Seated, Facing Right
1918

Max Liebermann

(1847-1935)

Material / Technik
Ölfarbe
textiler Bildträger
Kategorie des Exponats
Malerei
Gattung
Porträtmalerei
Beschriftung / Signatur
Signatur: sign.(??) "M.Lieberman 18 [über dem n ist ein Strich, bedeutet Doppelung]"
Erwerbungsjahr
1918
Maße
96,50 cm x 78,00 cm
Standort

Hector-Bau > Ebene 2 > Schaudepot

Einstieg

Bis zu seinem Tod im Jahr 1935 fertigt Max Liebermann knapp siebzig Selbstporträts an. Das Besondere dieser Werkreihe liegt im Zeitpunkt ihres Entstehens. Bis auf zwei frühe Arbeiten von 1866 und 1873 setzen die Selbstporträts erst ab 1902 ein – Liebermann ist da bereits 55 Jahre alt. Der Berliner Künstler, der zu den wichtigsten Vertretern des deutschen Impressionismus zählt, kann zu diesem Zeitpunkt auf eine erfolgreiche Karriere zurückblicken und ist sowohl künstlerisch als auch gesellschaftlich etabliert.

Das »Selbstbildnis im Malkittel« zeigt den 71-Jährigen mit einer entwaffnenden Direktheit. Der helle Malkittel deutet auf den Künstler, der dunkle Anzug hingegen auf den arrivierten Bürger. Auf die repräsentative Pose, in der sich Liebermann in anderen Selbstbildnissen inszeniert, verzichtet er hier völlig. Im Vordergrund steht der Mensch: Das von oben einfallende Licht betont ein mageres und erschöpftes Gesicht. Tiefe Schatten liegen auf den müden und melancholischen Zügen. Liebermann hält das Älterwerden fest, aber auch seinen ungebrochen scharfen Blick – und damit die intensive Beobachtungsgabe des Künstlers.

Einstieg

Until his death in 1935, Max Liebermann completed a total of almost 70 self-portraits. What is remarkable about this series of works is when they were painted. With the exception of two early works from 1866 and 1873, Liebermann began his self-portraits in 1902, when he was already 55 years old. At this point in time the Berlin artist, one of the most important representatives of German Impressionism, was able to look back on a successful career and was both artistically and socially established.

The »Self-Portrait in Painter’s Smock« depicts the 71-year-old with disarming candor. The pale smock points to the artist, while the dark suit attests to the successful citizen. Here, Liebermann dispenses completely with the distinguished pose he adopted in other self-portraits. The focus is on the human individual: the light falling from above emphasizes a haggard and exhausted face, its tired and melancholy features set in deep shadows. Liebermann captures the aging process, but also his unbroken piercing gaze—and thus the artist’s keen powers of observation.

Creditline

Kunsthalle Mannheim

Inhalt und Themen
Selbstporträt
Mann
Maler
Künstler
Stuhl
Impressionismus
Ernsthaftigkeit
Erschöpfung
Einzelfigur
Bart
Halbprofil
nüchtern
betrachtend
polychrom polychromatic
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